Trotz allem Aufruhr in der Welt,  den brutalen Kämpfen der Endzeit, der Wichtigtuerei der Finanzmärkte und hohler Phrasen der NATO Agenten, die sich Politiker nennen, kommt der Frühling. Die Pflanzen treiben und Blumen erblühen, ganz unbeeindruckt von der Zerstörung, die Menschen anrichten. Darauf sollte man sich besinnen, wenn die Nachrichten wieder nur über Terror berichten oder wie immens wichtig Papierscheine sind…

Das Wichtigste wird dabei vollkommen vergessen, nämlich, dass wir Menschen hier sind, um zu erschaffen, nicht zu zerstören, und dass wir hier sind, um Freude zu empfinden und nicht Leid und Trauer.  Ja, “die Menschen sollten Götter werden” – bewusste, freudvolle Erschaffer schöner Wirklichkeiten.  Das unerschütterliche Vertrauen der Natur kann uns als Beispiel dienen.

Krokus Bild von http://imcreator.com/free/

Es färbte sich die Wiese grün
Und um die Hecken sah ich blühn,
Tagtäglich sah ich neue Kräuter,
Mild war die Luft, der Himmel heiter.
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Und immer dunkler ward der Wald
Auch bunter Sänger Aufenthalt,
Es drang mir bald auf allen Wegen
Ihr Klang in süßem Duft entgegen.
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Schmetterlinge Bild von http://imcreator.com/freeEs quoll und trieb nun überall
Mit Leben, Farben, Duft und Schall,
Sie schienen gern sich zu vereinen,
Daß alles möchte lieblich scheinen.
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

So dacht ich: ist ein Geist erwacht,
Der alles so lebendig macht
Und der mit tausend schönen Waren
Und Blüten sich will offenbaren?
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Kirschblüte Bild von http://imcreator.com/freeVielleicht beginnt ein neues Reich
Der lockre Staub wird zum Gesträuch
Der Baum nimmt tierische Gebärden
Das Tier soll gar zum Menschen werden.
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Wie ich so stand und bei mir sann,
Ein mächtger Trieb in mir begann.
Ein freundlich Mädchen kam gegangen
Und nahm mir jeden Sinn gefangen.
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Sie ging vorbei, ich grüßte sie,
Sie dankte, das vergeß ich nie
Ich mußte ihre Hand erfassen
Und sie schien gern sie mir zu lassen.
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Uns barg der Wald vor Sonnenschein
Das ist der Frühling fiel mir ein.
Kurzum, ich sah, daß jetzt auf Erden
Die Menschen sollten Götter werden.
Nun wußt ich wohl, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.

Novalis

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