Vergebung wird im allgemeinen als etwas Positives gesehen, das man sich oder anderen geben kann. Elias wirft hier ein anderes Licht auf diesen Begriff, so dass er nicht mehr automatisch und oft etwas salbungsvoll gebraucht werden kann. Ich halte seine Definition für ziemlich sinnvoll…
Vergebung ist in deiner Definition eine Aktion, die du als positiv und verstärkend ansiehst und die notwendig ist, um zu akzeptieren. Ich sage aber, das ist der Wolf im Schafspelz, denn Vergebung ist tatsächlich die Abwertung eines anderen Individuums, denn ausgedrückt wird, dass der Andere falsch liegt oder dich beleidigt oder verletzt hat. Aber kein anderes Individuum wird dir dies antun, denn Wesen sind nicht zudringlich und du bist es, der deine Realität generiert. Wenn du also verletzt bist, dann hast du das selber erschaffen. Kein anderes Individuum wird dir das antun. Das ist ein Aspekt deiner Wahrnehmung und die Macht der Wahrnehmung.
Deshalb wertet Vergebung ein anderes Individuum ab und drückt aus, dass irgendein Element in dem anderen Menschen verbessert werden muss oder dass er sich falsch ausdrückt, oder dass er falsch liegt – aber es gibt nichts Falsches. Es wertet auch dich ab, denn wenn du einem anderen Individuum vergeben willst, wertest du deine eigene Wahl ab und auch deine Fähigkeit, deine Welt adäquat zu erschaffen – ohne in die Rolle des Opfers zu fallen.
Vergebung ist ein weiterer Ausdruck um die Opferrolle zu verstärken. Denn wenn du ein Opfer bist, hast du Unfähigkeit zur Wahl generiert und deshalb nimmst du diesen Zustand als falsch, schlecht oder inadäquat wahr.