In Diskussionen über Spiritualität vs. Realität taucht immer wieder die Frage der “Realisten” auf: Warum sollte ich mir mehr Spiritualität wünschen oder: Was für einen Wert soll das haben.

Das ist eine legitime Frage, denn wenn man nicht weiß, oder nicht genug Vorstellungskraft hat, was Spiritualität wirklich ist – jenseits von den Dogmata der verschiedenen Kirchen – dann gibt es keinen Grund, Veränderungen anzustreben.

Zuerst einmal geben die Kirchen keine sinnvolle Auskunft dazu, warum jemand an den jeweiligen Gott mit all seinen Geboten glauben soll. Sie sind wie die Seifenopern im Fernsehen: Nach der Heirat ist Schluss, d.h., es gibt kaum Informationen, was vor der Geburt oder nach dem Tod ist.

Auch die Wissenschaften sind blind und taub, sobald die Fragen das Materielle übersteigen. Auch von hier ist keine Antwort zu erwarten. Bleibt also nur noch, bei sich selber zu schauen und so tragen in gewisser Weise alle Institutionen dazu bei, bei sich selber zu bleiben, was auch der einzige Weg zur Ganzheit ist.

Der Weg zur Ganzheit ist Selbsterkenntnis, wie ich das schon in vielen Artikeln beschrieben habe. Angenommen, man erreicht diese Selbsterkenntnis – was dann? Dann IST man ein Individuum – das Ungeteilte – und die ganze Macht des Universums, der Ganzheit, Gott oder wie immer man das nennen will, steht zur Verfügung. Da man nicht mehr bedingt ist durch starre Glaubenssätze und festgeschriebene Überzeugungen, gibt es auch keine Hindernisse mehr, genau das zu erfahren, was man erfahren will. Im Prinzip ist all das erfahrbar, was heute unter dem Begriff “Magie” oder “Träume” läuft und was in vielen Mythologien und Märchen beschrieben wird. Es ist die Fähigkeit zur freien Wahl der Ereignisse.

Der Vorstellung sind buchstäblich keine Grenzen gesetzt. Es ist die Macht, das Leben hier und in anderen Dimensionen frei zu bestimmen und ich meine wirklich frei. Die Erfahrungen sind natürlich so verschieden wie die Individuen. Es gibt keine „Anpassung“, keine Zwänge, kein Muss und Soll. Es gibt nur Freiheit – individuelle Freiheit, denn es ist keinesfalls so, dass man in einem “Urbrei” verschwindet. Die Identität bleibt in allen Dimensionen gewahrt.

Das ist die aktuelle Herausforderung des Menschen, sich diese Macht wieder bewusst zu machen. Der Weg ist vielfältige Selbsterkenntnis und das Zulassen der eigenen Informationen und Selbstvertrauen. Der Glauben an Autoritäten jeder Couleur verhindert dies nur. Deshalb  haben die 3 Musketiere zu recht gesagt:

Bei großer geistiger Verwirrung, d.h., wenn man die Prämissen, die Glaubenssätze, aufgrund derer man handelt, nicht kennt und nicht weiß, was man in jedem Augenblick tut, braucht man Kontrollen, um die (überwiegend) negativen Erwartungen, die Ängste, in Schach zu halten. Bei geistiger Klarheit, und das bedeutet, die Glaubenssätze zu erkennen und sich in ihnen frei bewegen zu können, braucht es keine Kontrolle. Die Angst ist überwunden. Kontrolle ist also ein Ausdruck der Verwirrung und Angst.

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