“Das Moment der Unentscheidbarkeit: ist es nun Wissen oder nicht? – ist sehr wichtig, damit das Publikum sich selbst entscheiden kann, ob es etwas den Status von Wissen zubilligt.  Ohne diesen Entscheidungsraum gibt es kein politisches Element, dann hat man nur eine Horde von Idioten, die man durchschleust und die vielleicht etwas gelernt haben. Aber so entsteht keine Partizipation, keine ‘Massenintellektualität’.” meint der Kurator der documenta in Kassel: Roger M. Buergel.” MultiGringo

Ich habe einige Probeme mit dem Begriff “Intellektualität”, vor allem weil ich den Intellekt als eine Funktion des Bewusstseins ansehe, die überproportional aufgebläht ist und an Hybris leidet, ohne dass die “Intellektuellen” die notwendigen Informationen für einen brillianten Intellekt zulassen würden. Für mich hat der Intellekt eine Interpretationsfunktion, keine schöpferische Funktion, d.h., ich versuche mit ihm zu verstehen, was die Informationen, die ich in direkter Wahrnehmung aufnehme, bedeuten. Damit der Intellekt effektiv funktioniert, ist Selbsterkenntnis notwendig. Man muss wissen, aufgrund von welchen Prämissen man denkt und handelt. Sind die Prämissen, die Glaubenssätze, unbekannt und die Assoziationen automatisch, so wird alles durch diese Filter interpretiert. Wenn der Intellekt aber nicht “geklärt” ist und zu wenig Informationen bekommt, dann sind die Interpretationen mehr als bescheiden.

Das ist meiner Meinung nach häufig der Fall. So werden die Informationen, welche die Gefühle, Intuitionen, Träume oder Impressionen liefern, kaum beachtet, nicht einmal von Künstlern, deren Metier eigentlich ein Schöpferisches ist. So kommt es, dass die “Nebeneffekte” der intellektuellen Interpretationen horrend sind und mehr als einmal die durchaus “gute Absicht” überdecken, weil einfach zu wenig Informationen vorhanden sind, um die Komplexität der Vernetzung zu erkennen.

Alles, was zählt, ist die Intuition.
Der intuitive Geist ist ein Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat.
Albert Einstein

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