Das Wort Ostern leitet sich wahrscheinlich von Ostara ab, eine germanische Frühlingsgöttin. und Ostara bedeutet soviel wie Morgenröte und ist so wieder verwandt mit dem griechischen Eos und dem lateinischen Aurora.

Der Hase ist ein Symbol für Fruchtbarkeit und ist das heilige Tier von Aphrodite, der griechischen Göttin der Liebe, und von Ostara, der germanischen Göttin der Fruchtbarkeit. Tatsächlich gibt es keinen Beleg, dass Ostara eine germanische Göttin war.

Aber hauptsächlich ist Ostern eine christliche Mythologie von Tod und Auferstehung.  Danach wird Jesus Christus, Gottes Sohn, am Karfreitag gekreuzigt und aufersteht am Ostersonntag. Die christlichen Kirchen glauben, dass er dadurch die Menschheit erlöst hat.

Das ist natürlich eine ziemlich verzerrte Darstellung einer Erlösung. Niemand kann andere Individuen “erlösen”.  Zunächst bedeutet Erlösung eine Befreiung aus der Ignoranz über das wahre Wesen des Bewusstseins. Aber um dieses wahre Wesen zu verstehen, muss sich jeder Mensch selbst erkennen. An Andere zu glauben, sei es Jesus Christus, Jahwe, Buddha, Gott oder wer auch immer, befreit von gar nichts und ist alles andere als hilfreich für die Selbsterkenntnis, denn die Erkenntnis und damit die Erlösung wird veräußerlicht und auf ein anderes Wesen übertragen. Deshalb ist der Glauben an Götter, Ahnen oder Anderes tatsächlich “Opium”, ein Schlafmittel, das die Auferstehung, das Erwachen aus der Ignoranz verhindert.

Die Menschheit wird also nicht erlöst, weil ihr Gott in der christlichen Mythologie gekreuzigt wurde und wieder auferstanden ist, sondern sie könnte nur erlöst werden, wenn sie die Worte ihres Gottes verstehen würde, denn Jesus Christus zeigte in seinen Gleichnissen einen deutlichen Weg zur Überwindung der Ignoranz auf.  Tatsächlich werden auch wir jeden Tag gekreuzigt, bedenkt man die Bedingtheit durch die “äußeren” Zwänge, und diese Bedingtheit liegt nur in der erworbenen konditionierten Wahrnehmung. Um sich selbst zu erlösen, muss man diese Bedingtheit überwinden. Das ist die Auferstehung.

Es ist nicht verwunderlich, dass die christlichen Kirchen einen Gekreuzigten als Symbol haben. Vielleicht wäre es langsam besser, einen Auferstandenen  im Wappen zu führen, anstatt in der Ignoranz zu verharren. Bilder dazu gibt es schon genügend, so wie das von mir verwendete Bild aus dem Isenheimer Altar von Matthias Grünewald.

Jesus sagte im Thomas Evangelium

“Der Suchende soll nicht aufhören zu suchen, bis er findet. Und wenn er findet, wird er in Erschütterung geraten; und (wenn) er erschüttert ist, wird er in Verwunderung geraten, und er wird König über das All werden” oder

“Seine Jünger sagten zu ihm: „Wann wird die Ruhe der Toten eintreten und an welchem Tage wird die neue Welt kommen?“ Er sagte zu ihnen: „Diese Welt, die ihr erwartet, ist längst gekommen, aber ihr erkennt sie nicht.“

Ja, diese Welt ist längst gekommen. Sie war nie weg. Man muss sie nur erkennen.

In diesem Sinne wünsche ich allen Frohe Ostern!

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