Bildung ist bis jetzt ziel-orientiert: was man darin lernt ist nicht wichtig, wichtig ist die Überprüfung des Gelernten mit Lob und Tadel.  Diese Art von Lernen macht die Zukunft wichtig, wichtiger als die Gegenwart.Es opfert die Gegenwart zugunsten der Zukunft, die nicht existiert.  Und das ist der Lebensstil:

“Ihr opfert immer den Moment zugunsten von Etwas, das nicht präsent ist. Das erschafft eine enorme Hohlheit im Leben. Es darf keinen Wettbewerb geben und keine Zensierung durch die Lehrer. Niemand versagt – es gibt nur unterschiedliche Lerngeschwindigkeiten, denn die Idee des Versagens erschafft eine tiefe Wunde der Minderwertigkeit und auch die Idee des Erfolgs erschafft eine andere Art von Krankheit, die der Überlegenheit.” Osho

Niemand ist minderwertig. Niemand ist überlegen.
Man ist nur sich selbst – unvergleichlich.

So viel zu »Exzellenz«, das nur eine Bedeutung hat: Abgrenzung und Vergleich, um eine scheinbare Überlegenheit zu erzeugen. Im Prinzip wäre gegen Exzellenz nichts einzuwenden, aber es ist absehbar, dass nur angepasste, duckmäuserische  Menschen die “Elite” erreichen werden, d.h., die Posten der “Elite”, die an Wasserträger vergeben werden. Was Exzellenz wirklich ist, kann aber nicht durch Gefälligkeit erreicht werden, sondern nur durch Einsicht in das eigene Wesen und nur so kann die unbegrenzte Kreativität freigesetzt werden.

Verbesserungen wie Elite-Universitäten bringen nichts. Die Bildung muss von Grund auf neu gestaltet werden. Meditation und Imagination müssen mindestens ebenso wichtige »Schulfächer« sein wie Physik oder Mathematik, denn sie sind das Tor zum Wissen und mit Wissen meine ich Wissen um sich selbst. Der »Rest«, also das, was heute als Bildung gilt, ergibt sich dann mühelos, spielerisch und mit Freude. Allerdings erfordert diese Art des Vorgehens »die Erziehung der Erzieher« (Schiller) und das wäre das eigentliche Kunststück.

Die 5 Dimensionen der Bildung

1. Die Erste ist die Informative, wie Geschichte, Geographie und andere Gebiete, die man per TV und Computer abhandeln kann.  Zum 1. Teil zählen auch die Sprachen. Jede Person in der Welt sollte mindestens 2 Sprachen sprechen; einmal die Muttersprache, dazu englisch als internationales Kommunikationsmittel.

2. Die 2. Dimension der Bildung sind die wissenschaftlichen Fächer, die sehr wichtig sind, denn sie beschäftigen sich mit der Hälfte der Realität, der äußeren Realität.

3. Die 3. Dimension ist das, was heute in der Bildung feht: Die Kunst zu leben. Menschen haben es als selbstverständlich angesehen, dass sie wissen, was Liebe ist. Sie wissen es nicht… und wenn sie es wissen, ist es gewöhnlich zu spät. Jedem Kind sollte geholfen werden, seine Wut, seinen Hass oder Eifersucht in Liebe zu transformieren. Ein wichtiger Aspekt des 3. Teils ist auch ein Sinn für Humor.

4. Die 4. Dimension sollte der Kunst und Kreativität gewidmet sein: Malen, Musik, Handarbeit, Töpfern, Mauern – alles, was kreativ ist. Alle Gebiete der Kreativität sollten erlaubt sein.

5. Und die 5. Dimension gehört der Kunst zu sterben. In diesem 5. Teil geschehen alle Meditationen, so dass jeder wissen kann, dass es keinen Tod gibt und so dass jeder sich des inneren ewigen Lebens gewahr wird. Das sollte für die Bildung essentiell sein, denn jeder stirbt und niemand kann es vermeiden.

Osho: Die grösste Herausforderung: Die goldene Zukunft

Kapitel 23 – Die 5 Dimensionen der Bildung
Osho • 5 Dimensions on Education

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