Gibt es Menschentypen, die bei der Auswahl ihrer Glaubenssätze besonders geschickt oder besonders ungeschickt sind? Diese Frage wurde in einem Forum gestellt und weiter unten meine Antwort. Nur zu Erinnerung: Glaubenssätze sind die Filter, durch welche die Wahrnehmung der Realität gestaltet wird. Sie sind sozusagen die Gussform in welcher die Wahrnehmung geformt wird…

PechmarieJa, zum Beispiel Hans im Glück oder die Pechmarie in Märchen. Märchen handeln im allgemeinen immer von einer anderen Wahl von Glaubenssätzen, die letztendlich ein gutes Ende bewirken, zumindest in den Märchen.  Aber auch im wirklichen Leben gibt es genug Beispiele, wie Glaubenssätze funktionieren. So werden Kinder von Arbeitern meistens auch Arbeiter und Kinder der Bildungsbürger auch Bildungsbürger. Auch die sogenannte Entwicklungshilfe ist fast wirkungslos, weil die Kinder eben die oft beschränkenden Glaubenssätze der Eltern übernehmen und diese wieder ihren eigenen Kindern weitergeben.

Nicht erkannte beschränkende Glaubenssätze sind ein Teufelskreis, denn, wie ich schon geschrieben habe, sind sie erst einmal manifestiert, verstärken sie die vorhandenen Glaubenssätze, denn die Manifestation wird als der Beweis für deren Wahrheit begriffen. Das ist auch die “Wechselwirkung” zwischen materieller Realität und den Glaubenssätzen. Auch die anderen Menschen liegen in der eigenen Wahrnehmung und man nimmt von ihnen nur das wahr, was man erwartet und glaubt. So gesehen ist das, was man von ihnen wahrnimmt die eigene Erschaffung.

Wenn man aber weiß, dass dies “nur” ein Mechanismus in diesem Bewusstseinsbereich ist, der es ermöglicht, bestimmte materielle Manifestationen und bestimmte Ereignisse zu generieren, kann man beginnen, diesen Mechanismus im eigenen Sinn zu benutzen, denn er funktioniert aufgrund aller Gedanken, die man denkt. Letztendlich ist ein Glaubenssatz nur ein Gedanke, übernommen oder erworben, den man immer wieder denkt, bis er sich so verfestigt hat, dass er “für wahr genommen” wird.

Man kann Glaubenssätze nicht los werden und ich spreche hier nur für diese Dimension, denn sie sind die Matrix (mir fällt kein besserer Begriff ein) für eine materielle Welt.Aber man kann innerhalb dieser Glaubenssätze wählen und das ist die von vielen so ersehnte Freiheit. Die Bewusstwerdung – die Selbsterkenntnis – ist zuerst einmal dieser Prozess der Einsicht in diese Mechanismen, natürlich mit offenem Ende…

Eigentlich weiß jeder Mensch intuitiv, dass das so ist und hat auch seine eigenen Erfahrungen dazu. Weshalb dann nicht konsequenterweise bis zum Ende zu gehen – bis zu Ende zu denken? Natürlich gibt es Rückschläge und manchmal scheint die “äußere” Welt übermächtig. Die Glaubenssätze werden seit langer Zeit gekapert – von Kirchen oder anderen machtgierigen Instanzen. Aber um die Selbstbestimmung und Souveränität zurück zu gewinnen lohnt doch jede Anstrengung. Und hat man erst einmal das Grundprinzip erfasst, wird es immer leichter.

Voraussetzung, um die Glaubenssätze zu ändern ist allerdings, dass man weiß, dass man glaubt. So lange die Realität als eine feste Größe betrachtet wird, unabhängig von sich selbst, ist es kaum möglich, etwas zu ändern. Es wäre, als ob man einem Spiegel befehlen will, dass das griesgrämige Gesicht, das hineinschaut, im Spiegel selber lächeln soll…

Ich weiß, dass ich glaube

Wird fortgesetzt…

 

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