Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener. Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat. Albert Einstein

Einstein drückt hier sehr treffend aus, um was es nicht nur in der Gesellschaft, sondern heute auch in der Philosophie geht, um die Ratio. Und er drückt auch sehr kurz und treffend aus, daß die Ratio der Diener des Bewußtseins ist. Ich glaube, daß man mit gutem Gewissen sagen kann, daß sich die akademische Philosophie (und die Naturwissenschaften sowieso) etwas auf ihre Ratio einbilden. Sie sind so stolz auf Disziplinen wie Logik und Andere mit ziemlich exotischen Namen. Ich kann sie mir nicht merken, denn quasi täglich entstehen neue Fachgebiete. Diese Fixiertheit auf die Ratio geht sogar so weit, daß die Macht des eigenen Bewußtseins nicht erkannt wird, geschweige denn das Bewußtsein an sich. Wenn die Philosophen und Wissenschaftler nicht bald an die Quelle gehen – nämlich ihr subjektives Bewußtsein mit all seinen Fähigkeiten, wie Intuition, Träume, Inspiration, Imagination und Emotionen – dann würde ich behaupten, daß ihre “Kunst” am Ende ist. Denn wer will denn schon wissen, was der “Diener” denkt, wenn man in heiligen Gefilden wandeln kann?

Das ist ein Auszug aus einer Forumsdiskussion zu Philsosophie und Dienermentalität, die ich vor einiger Zeit führte. Ich denke, dass die Philosophie sich nicht genügend um das ganze Bewusstsein kümmert und dass sie vor allem den Philosophen, also sich selbst, ausklammert.

  • Einstein sagt, daß die Ratio der Diener ist. Tatsächlich ist aber die Ratio der “Herr” geworden, hochgeehrt in der Philosophie und in der Naturwissenschaft. Und das ist es, was nicht verstanden wird, nämlich daß es weitaus fähigere Instrumente des Bewußtseins gibt, die “Gott und die Welt” umfassend erkennen und erklären können. Das heißt nicht, die Ratio abzulegen, im Gegenteil, würden mehr Bereiche des Bewußtseins zugelassen, würde auch die Ratio davon geschärft. Es scheint mir auch, daß heute quasi alle Philosophien immer noch auf der Grundlage von Evolutionstheorie, Vererbungslehre, Urknall, etc. arbeiten, nette Geschichten, aber sie erfordern, so wie sie dargestellt werden, die Trennung von Geist und Materie und das erscheint mir total überholt. Die einzige Ausgangslage zur Erforschung des Bewußtseins ist eben das Bewußtsein,
  • Die Philosophie z.B., so wie sie heute betrieben wird, hat scheinbar keine Antworten auf die brennendsten Fragen der Menschheit, nämlich woher, wohin, warum, weshalb. Nicht einmal so ein kleines Ding wie der Zufall kann beantwortet werden. Die Philosophie ist ein intellektuelles Konstrukt und der Intellekt ist eben nur ein Werkzeug des Bewußtseins. Um aber überhaupt etwas verstehen zu können, muß ich so viele “Werkzeuge” wie möglich einsetzen, eben z.B. Intuition, Träume, Emotion, Imagination, etc. und ich muß mich an die Sprache des Bewußtseins erinnern. Erst dann gibt es überhaupt eine Chance, durchzublicken. Dann gibt es auch Antworten auf die Fragen nach Zufall, Tod, Gott, Jenseits, Sinn und Zweck. Aber ich lasse mich gerne belehren, daß es doch Philosophen gibt, die ihr eigenes Bewußtsein erforschen, mit der gebotenen Selbsterkenntnis natürlich, und dann zu “ganzheitlichen” Schlüssen kommen…
  • Nein, ich bin nicht neidisch auf die Fremdwörter! Was sind denn schon wissenschaftliche Begriffe? Natürlich sind Definitionen wichtig, aber dieses aufsplitten in x Gebiete ist doch nur verwirrend – auch und gerade für die Philosophen – wo es doch “nur” um die Erforschung des eigenen Bewußtseins geht.  Wozu dieses Phrasen dreschen? Das kann man mit einfachen Worten sagen, vorausgesetzt, man hat überhaupt etwas zu sagen…
  • Der Trick bei der Erkenntnisfähigkeit ist, daß es keine Grenzen gibt. Grenzen zu definieren, heißt sie zu erschaffen. Man kann sich natürlich in Allerlei flüchten, Sekten, Religionen oder in die Philosophie. Das sind alles nur übernommene Ideologien. Tatsächlich muß jeder Mensch für sich selber die Welt – sich selbst – erforschen und erkennen. Alles, was je geschrieben wurde, ist bestenfalls ein Hilfsmittel, im schlechtesten Fall trägt es zu der allgemeinen Verwirrung bei. Übrigens haben u.a. Jesus Christus und Buddha (nicht die Kirchen, die sich darauf berufen) die große allgemeine Weltformel schon postuliert. Allerdings versteht man sie nur, wenn man es schon weiß…
  • Ich denke nicht, daß ich Albert Einstein grundsätzlich missverstehe. Natürlich kann und wird jeder ihn interpretieren wie er will. Ich persönlich interpretiere alles nach dem Standpunkt, der die größte Wahlfreiheit zuläßt. Allerdings erfordert dies immer mehr Einsichten in das unbegrenzte Potential des eigenen Bewußtseins. Dualität ist die Beurteilung durch Unterscheidung von Zuständen, also z.B. gut-böse, richtig-falsch, Geist-Materie, und Evolutionstheorie, Vererbungslehre und Urknalltheorie sind dualistisch.  Das rein rationale Weltbild (das es so wahrscheinlich gar nicht gibt, denn selbst der größte Rationalist hat Gefühle und Hoffnungen) muß trennen, da die Ratio nur wenig überblicken kann. Es ist ihr unmöglich. Sie muß zwanghaft alles in Schubladen packen. Und wenn ich vom Potential des Bewußtseins rede – wie Intuition, Träume, Emotion, etc. – dann ist das nicht “nicht-rational”, sonder supra-rational, es ist der Ratio übergeordnet. Ich wiederhole noch einmal, daß ich die Ratio nicht ausschalten will, sondern daß sie den ihr gebührenden Platz einnimmt, nämlich den eines Dieners…
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